Ich geb’s ehrlich zu, liebe Leut, in letzter Zeit ertappe ich mich immer öfter bei dem Gedanken, ob es nicht spannend wäre, mein ganzes Leben mal so richtig auf den Kopf zu stellen und nach Australien zu ziehen. Vielleicht ist es auch die viele Zeit, die ich die Tage zum Nachdenken habe, seitdem ich Urlaub auf Korfu mache. Wer weiss. Aber ja, nach über 30 Jahren in Österreich kenne ich hier gefühlt jede Ecke, jede Gewohnheit, jede Sicherheit. It’s BORING, wenn ich das mal so sagen darf. Und trotzdem, irgendwo in mir wächst dieses Bedürfnis, noch einmal etwas Neues zu wagen. Wahrscheinlich denkt sich der eine oder andere, das klingt alles nach einer Midlife-Crisis, aber mM eigentlich fühlt es sich mehr nach einer Einladung zum Abenteuer an.
Vor kurzem habe ich ein YouTube-Video von Chris gesehen, der bereits seit 15 Jahren in Australien lebt. Seine Erfahrungen sind faszinierend, weil er nicht nur die schönen Seiten zeigt, sondern auch die Herausforderungen. Genau das hat mich gepackt. Es ist nicht dieses kitschige „alles ist besser dort drüben“, sondern eine ehrliche Erzählung über Chancen und Stolpersteine. Für alle, die ähnliche Gedanken haben, kann ich seinen Kanal echt empfehlen. Grad auch was die Jobsuche in Australien angeht.

Wenn ich an Australien denke, fallen mir sofort ein paar große Pluspunkte ein. Da ist natürlich die Natur, die Weite, die Strände und die Vielfalt an Landschaften, die wir in Österreich in dieser Form nicht haben. Allein der Gedanke, im Winter in Wien in der Kälte zu stehen, während man in Sydney im Dezember am Strand liegt, macht mich jedes Mal aufs neue fast ein bisschen eifersüchtig auf das Leben dort. Auch das Gefühl, in einem Land zu leben, das viel Platz bietet und weniger eng wirkt, reizt mich sehr.
Natürlich gibt es auch Schattenseiten. So wie halt immer im Leben. Eine der größten Sorgen, die mich umtreibt, sind die Immobilienpreise. Laut einem Reuters-Artikel sind die medianen Preise für Häuser in Australien von März 2020 bis Oktober 2024 um satte 54 Prozent gestiegen. Yapp, um die Hälfte mehr und das in nur 4 Jahren. Das ist wirklich mehr als nur verrückt. Vor allem, wenn man das mit Österreich vergleicht, wo die Preise heuer nur um durchschnittlich 0,3 Prozent im ersten Halbjahr gestiegen sind und im zweiten Quartal sogar leicht gefallen. Laut Raiffeisen Research (hier das PDF) ist die Lage hierzulande also wesentlich entspannter. Auch bei den Zinsen sind wir in Österreich klar im Vorteil, denn ein Kredit für ein Haus ist hier noch relativ leistbar. Außerdem gibt es auch Wohnbauförderung in Österreich, auch ein dickes Plus. In Australien hingegen treiben niedrige Zinsen und gleichzeitig ein knappes Angebot die Preise immer weiter nach oben. Das macht mir schon Bauchweh, wenn ich ehrlich bin. Auch einen spannend Artikel zu der Situation in Australien gibt es hier auf ABC zum nachlesen.
Trotzdem bleibt dieser Drang nach Veränderung. Und wenn ich mir meine Fotos von meiner dreiwöchigen Reise 2024 nach Down Under anschaue, weiß ich, warum.



Die St. Mary’s Cathedral in Sydney, eingebettet zwischen Hochhäusern und grünen Parks, hat mich damals mit ihrer Mischung aus Tradition und Moderne beeindruckt. Dann dieses Bild vom Opernhaus und der Harbour Bridge, wo ich minutenlang einfach nur den Himmel und das glitzernde Wasser beobachtet habe. Das Queen Victoria Building mit seiner prunkvollen Fassade, mitten im Trubel der Stadt, war für mich ein perfektes Beispiel, wie Geschichte und Gegenwart verschmelzen. Und natürlich Bondi Beach, wo das Leben einfach leichter wirkt, wenn man den Surfern zusieht oder im Gras liegt.
Vielleicht ziehe ich nie wirklich nach Australien, aber allein die Idee lässt mich aufblühen. Und vielleicht ist das schon der erste Schritt in eine Richtung, die ich noch nicht kenne.
Erstmal mach ich meinen 10 tätigen Detox hier auf Korfu fertig. Aber ich wollt das mal niederschreiben, was mir so auf der Seele brennt. Das hilft oft sehr. To be conutinued…