Das Ende von Heretic erklärt und welche Fragen offengelassen werden

Habt ihr euch jemals gefragt, wie viel von unserem Glauben wir blind akzeptieren und wie viel wir tatsächlich hinterfragen? Genau das hat mich auch wirklich lange beschäftigt, als ich letzte Woche Heretic gesehen habe. Ich war schon so richtig neugierig, Hugh Grant mal in einer Rolle zu sehen, die so komplett gegen sein typisches Image als charmanter Romcom-Held geht. Und ich kann euch schon mal verraten, ohne etwas zu spoilern, er hat definitiv geliefert, aber der Film? Nun, der hat mich nachdenklich zurückgelassen.

Zwei junge Mormonen-Missionarinnen, ein mysteriöser Gastgeber, und eine Geschichte, die zwischen Glauben und Manipulation hin und her pendelt. Heretic ist kein Film, den man nebenbei schaut. Er zwingt dich, dranzubleiben, mitzudenken. Manchmal fast zu sehr. Mr. Reed, gespielt von Grant, ist ein faszinierender Antagonist: charmant, grausam, und so überzeugt von seinem eigenen Zynismus, dass man sich fast wünscht, ihm widersprechen zu können. Seine „Monopoly-Religion“-Metapher? Sie hat mich tatsächlich an eine hitzige Diskussion erinnert, die ich mal mit einem Freund hatte. Damals ging es um Traditionen, die wir befolgen, ohne sie zu hinterfragen. Mr. Reed wäre in dieser Debatte der Gewinner gewesen oder zumindest hätte er sich dafür gehalten.

Aber kommen wir zum Ende. (Hier nochmal die Spoiler-Warnung, falls ihr den Film noch nicht gesehen habt.) Sister Paxton überlebt, getragen von ihrer Überzeugung, dass es eine höhere Macht gibt, die sie beschützt. Und dann dieser Schmetterling. War es wirklich ein Zeichen ihrer verstorbenen Freundin? Oder einfach nur ein Zufall? Der Film gibt darauf keine Antwort, und ehrlich gesagt, das macht ihn stärker. Denn genau wie im echten Leben bleibt Glauben oft interpretierbar.

Am Ende bin ich mir nicht sicher, ob ich den Film mochte. Aber er hat mich beschäftigt, und das allein ist schon etwas wert. Was denkt ihr? Glaubt ihr an Zeichen oder sind wir Menschen einfach nur darauf programmiert, sie überall zu sehen? Vielleicht ist die Antwort weniger wichtig, als wir glauben.